• 11.04.2024

"Es gibt weder ein Recht auf ein Kind, noch die Pflicht, eines zu bekommen." TERRE DES FEMMES positioniert sich für die Abschaffung des §218, gegen Legalisierung von Leihmutterschaft und gegen Eizellabgabe

Berlin, den 11. April 2024. TERRE DES FEMMES e.V. bezieht als größte deutsche Frauenrechtsorganisation Stellung zu den Themen Schwangerschaftsabbruch, Leihmutterschaft und Eizellabgabe. Die Kommission für reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin wird am Montag zu diesen drei Themen Empfehlungen an die Bundesregierung richten. TERRE DES FEMMES hat zu allen drei Punkten klar argumentierte, fundierte Positionen und Forderungen.

„Es gibt weder ein Recht auf ein Kind, noch die Pflicht, eines zu bekommen“, sagt Sina Tonk, Bereichsleiterin Referate bei TERRE DES FEMMES. „Ein Schwangerschaftsabbruch ist noch immer eine Straftat. Es ist schon lange überfällig, dass der frauenfeindliche Paragraf 218 endlich aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wird. Dafür kämpfen wir von TERRE DES FEMMES und viele andere seit Jahrzehnten. Jede Frau muss frei entscheiden können, ob, wann und mit welcher medizinischen Methode sie eine Schwangerschaft abbrechen möchte. Jede Frau hat zudem Anspruch auf kostenlose qualifizierte medizinische Betreuung und Beratung – diese Beratung muss allerdings freiwillig sein und nicht gesetzlich verordnet.“

Zum Thema Leihmutterschaft sagt Tonk: „In dem Moment, wo der Körper einer Frau für ein Kind anderer benutzt wird, wird eine Grenze überschritten. Das gilt für Leihmutterschaft, und auch für die Eizellabgabe. TERRE DES FEMMES setzt sich daher für eine Beibehaltung des Verbots von Leihmutterschaft und auch von Eizellabgabe ein – und für eine stärkere Förderung der Forschung zur Frauengesundheit, sowie der Förderung von alternativen Familienmodellen.“

In Bezug auf Leihmutterschaft und auch auf die Eizellabgabe weist TDF auf ein großes Machtgefälle zwischen den AuftraggeberInnen und den Leihmüttern bzw. Eizellspenderinnen hin – auch bei einem sogenannten „altruistischen“ Modell, bei dem häufig doch signifikante „Aufwandsentschädigungen“ bezahlt werden. Schon jetzt sind Leihmutterschaft und ihre Vermittlung zu einem globalen Geschäftsmodell geworden. Die Würde der Frauen wird verletzt, ihre körperliche und psychische Gesundheit wird aufs Spiel gesetzt, und es besteht die Gefahr der Ausbeutung. Die Bundesregierung sollte dem auf keinen Fall Vorschub leisten.

 

Forderungen und Positionen von TERRE DES FEMMES:

Forderungen zu den Themen Schwangerschaftsabbruch, Leihmutterschaft und Eizellabgabe

TERRE DES FEMMES-Positionspapier zum Schwangerschaftsabbruch

TERRE DES FEMMES-Positionspapier zur Leihmutterschaft

TERRE DES FEMMES-Positionspapier zur Eizellabgabe: TDF hat 2023 eine neu entwickelte Position zur sogenannten „Eizellabgabe“ beschlossen, die Sie hier nachlesen können.

 

TDF startet Initiative „Schutz vor reproduktiver Ausbeutung

Zu den Themen Leihmutterschaft und Eizellabgabe hat TDF die Initiative „Schutz vor reproduktiver Ausbeutung“ ins Leben gerufen. Spenderkinder e.V., BioSkop e.V. und weitere Verbände und Einzelpersonen haben sich bereits angeschlossen. Gemeinsam mit ihnen stellt sich TERRE DES FEMMES gegen die Legalisierung der sogenannten altruistischen Leihmutterschaft und der „Eizellspende“.

Hier lesen Sie die gemeinsame Stellungnahme der Initiative.

 

Öffentliche Veranstaltungen von TERRE DES FEMMES

Am 18. April 2024 findet die Online-Veranstaltung „Leihmutterschaft – Möglichkeiten der Neuregelung in Deutschland“ statt.

Am 31. Mai 2024 veranstaltet TERRE DES FEMMES einen öffentlichen Abend zum Thema: Das Geschäft mit der Leihmutterschaft: Grenzen und Möglichkeiten des Kinderwunsches. Details finden Sie hier.

Weiterführende Links

Mehr über unsere Arbeit zu sexuellen und reproduktiven Rechten

„Perspektiven auf Leihmutterschaft – eine kritische Betrachtung“ – Online-Veranstaltung vom 4.4.2023, hier auf YouTube nachschauen

Unsere Kampagne „Kein Geburtstag für §218“ (Bildmaterial und Informationen)

Video-Statements von 3 Gynäkologinnen zur Abschaffung von §219a im Jahr 2022

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